Hilfeplanung [IGHP]
Am 13. Januar 1994 hat die Oberbergische Gesellschaft erstmals eine externe Institution beauftragt, einen Qualitätsbericht über die pädagogische Arbeit der Oberbergischen Gesellschaft zu erstellen. Der Auftrag ging an das Institut für Kommunale Psychiatrie, das heute nicht mehr existiert. Herr Klaus Nouvertné führte die Prüfung durch.
Es handelte sich dabei, das war uns vollkommen klar, um einen allerersten Versuch unsere Arbeit transparenter zu machen und über die sachliche, pädagogische Arbeit uns in der Öffentlichkeit darzustellen. Klar war uns schon damals, dass wir die andere Richtung bei der Qualitätsdiskussion, nämlich die Zertifizierung nach DIN 9004, nicht verfolgen werden. Wir hielten dies für ein Dienstleistungsunternehmen aus dem sozialen Gesundheitsbereich nicht für praktikabel und auch für wenig aussagefähig.
Dieser Bericht ging sehr sehr vorsichtig mit uns um und wirkte nach außen nicht so furchtbar glaubwürdig, da kaum Kritik, und wenn, dann doch recht verdeckt, an unserer Arbeit geübt wurde. Nichtsdestotrotz traf die Mitarbeiter auch die leiseste geübte Kritik wie ein Schock.
Im Jahr darauf beauftragten wir das IKP mit einem weiteren Bericht. Hier wurde nun schon etwas deutlicher Kritik geübt, und wir konnten diese Kritik auch schon etwas besser vertragen.
Anfang der 90er Jahre hatte die Aktion Psychisch Kranke (APK) einen für den pädagogischen Bereich geradezu weltbewegenden Schritt getan, indem sie behauptete, dass man bei der Ermittlung des Hilfebedarfs für einen psychisch Kranken sogar die Anzahl der Betreuungsstunden festlegen könne. Dieser Schritt war zur damaligen Zeit tatsächlich etwas ganz Neues.
Nach unseren Erfahrungen mit Qualitätsberichterstattung kam bei uns die Überlegung auf, dass die Bögen, die von der APK entwickelt wurden, zwar in vielen Dingen aussagefähig sind, aber für den praktischen Alltag noch gar nicht umfangreich genug sind. Uns fehlten so Dinge wie:
Wir kamen zu dem Ergebnis, dass bei der zunehmenden Größe der Oberbergischen Gesellschaft eine Systematisierung der pädagogischen Arbeit stattfinden muss. Dies sei eventuell mit diesen Bögen, wenn auch in ausführlicherer Form zu erreichen. Unser Ziel war also nicht, die Betreuungsdichte etwa in Stunden zu ermitteln, sondern einen vergleichbaren Qualitätsstandard in allen Einrichtungen zu erzielen. Darüber hinaus fanden wir, dass eine Qualitätsberichterstattung nach Auswertung der Bögen aussagefähiger wäre, als unser bisheriges Verfahren.